13Das Berliner Tageblatt
Der Rasende Reporter und die Größen des Journalismus
1913 schrieb Egon Erwin Kisch für das Berliner Tageblatt. Ab 1921 lebte der weltläufige Journalist wieder in Berlin und arbeitete als freier Autor für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften, vom Berliner Börsen-Courier bis hin zur Roten Fahne, dem Organ der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), in die er 1925 auch eintrat. Der Titel seines Buches „Der rasende Reporter“ wurde zum Synonym für ihn selbst.
1919/20 war Kurt Tucholsky Chefredakteur der satirischen Wochenbeilage Ulk des Berliner Tageblattes. Bis 1925 war diese Zeitung ein wichtiger Abnehmer der Beiträge des schweizerischen Schriftstellers Robert Walser.
Billy Wilder, später einer der erfolgreichsten Filmregisseure des 20. Jahrhunderts, arbeitete zwischen 1927 und 1930 als freier Mitarbeiter im Berliner Zeitungsviertel. Er schrieb unter anderem Theater- und Filmkritiken für die B.Z. am Mittag.
Theodor Wolff, der Chefredakteur des Berliner Tageblattes von 1906 bis 1933 galt er als souveräne Gestalt des Berliner Zeitungsviertels. Der Cousin des Verlegers Rudolf Mosse machte das Berliner Tageblatt zu einer Zeitung von Weltgeltung. Wolff schrieb auch Romane und Theaterstücke. Der linksliberale Jude emigrierte 1933, wurde 1943 in Nizza verhaftet und kam ins KZ Sachsenhausen. Der Schwerkranke starb am 23. September 1943 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin. Der Theodor-Wolff-Preis wird als „Journalistenpreis der deutschen Zeitungen“ für bedeutende journalistische Leistungen vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger verliehen. Der Theodor-Wolff-Park an der südlichen Friedrichstraße erinnert an ihn.