Berliner Zeitungsviertel

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Völkischer Beobachter und Neues Deutschland wurden hier gedruckt

Auf den gleichen Rotationsmaschinen wurde dann ab Sommer 1945 zunächst die kommunistische Tägliche Rundschau gedruckt. Die „Sowjetische Militäradministration in Deutschland“ als Herausgeber scheute sich nicht im mindesten, den Titel einer bürgerlichen Zeitung von vor 1933 zu wählen, die ab 1881 als parteiloses Blatt schräg gegenüber in der Zimmerstraße 7 erschienen war.

Im April 1946 wurde das Zentralorgan der KPD Deutsche Volkszeitung mit dem Zentralorgan der SPD Das Volk vereinigt. Das Zentralorgan Neues Deutschland der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) firmierte zunächst ebenfalls in der Zimmerstraße 88/90. Noch lange Jahre wurde hier in den Betriebshöfen zwischen Zimmerstraße und Mauerstraße das Neue Deutschland gedruckt.

Vom Tanzlokal zum Gestapo-Keller
Zimmerstraße 86 – 91
Die einzig erhaltene Fassade der einstiegen Markthalle III in der Zimmerstraße
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Im Hof war einst das Konzertshaus „Clou“, später saß hier das Neue Deutschland.