Die südliche Friedrichstraße(3)
Literaten, Verleger und Journalisten
1814 kehrte Hitzig in den Staatsdienst zurück und avancierte zum Kammergerichtsdirektor am obersten preußischen Gericht in der Lindenstraße 14 (heute barocker Eingangsbau des Jüdischen Museums). Geblieben war ihm seine Begeisterung für Dichter und Literatur; sein Haus wurde zu einer Begegnungsstätte für freigeistig-patriotische Literaten. Zu dem Zirkel stieß 1814 erneut auch E.T.A. Hoffmann, der 1808 Berlin verlassen hatte, weil er keine Anstellung gefunden hatte. Er wurde als Richter ebenfalls am Kammergericht wieder in den Staatsdienst aufgenommen. Der musische Mensch sah das Aktenstudium als notwendiges Übel an, war aber ein ebenso blendender wie aufmüpfiger Jurist.
Geehrt wurde der Dichter, Musiker, Dirigent, Komponist, Maler und Jurist Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776–1822) mit der E.T.A.-Hoffmann-Promenade, einer Wegverbindung zwischen der Friedrichstraße und der Lindenstraße. Hoffmann war die universale Künstlerpersönlichkeit der deutschen Spätromantik. 1808–1814 arbeitete er als Kapellmeister und Musiklehrer in Bamberg, Leipzig und Dresden. Wie sich sein Leben in Gegensätzen bewegte – gewissenhafter Beamter und leidenschaftlicher Künstler –, so stehen in Hoffmanns Romanen, Novellen, Erzählungen und Märchen realistische Alltagswelt und fantastische Geisterwelt nebeneinander, gehen ineinander über. Nach Hoffmanns Dichtungen schufen Jacques Offenbach die phantastische Oper „Hoffmanns Erzählungen“, Robert Schumann die Komposition „Kreisleriana“.