Berliner Zeitungsviertel

34Der jüdische Central-Verein(1)

Größte jüdische Organisation in Deutschland

Eben an dieser Stelle, wo heute das Jüdische Museum steht, in der Lindenstraße 13, hatte der Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (C.V.), die größte jüdische Organisation in Deutschland, ihren Sitz. Die Gründung erfolgte 1893 mit dem Ziel, gegen den ausufernden Antisemitismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts anzugehen. Der Verein trat an, um „… die deutschen Staatsbürger jüdischen Glaubens … zu sammeln, um sie zu bestärken in der tatkräftigen Wahrung ihrer staatsbürgerlichen und gesellschaftlichen Gleichstellung und der unbeirrten Pflege der deutschen Gesinnung“.

Mit einem 1919 gegründeten Verlag nebst Buchhandlung schuf sich der C.V. ein publizistisches Sprachrohr. Der Philo-Verlag war benannt nach dem jüdischen Philosophen Philo von Alexandrien. Schwerpunkt waren Schriften gegen Antisemitismus und zur Aufklärung der nichtjüdischen Bevölkerung. Heute existiert wieder ein Philo-Verlag in Berlin, der zwar nicht Rechtsnachfolger des alten Verlags ist, sich aber trotzdem in dessen Tradition sieht.

Central-Verein
Lindenstraße 13
Telegraphen-Union
Lindenstraße 101 – 102
Reporter
Lindenstraße 16 – 17
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Der C.V. gab eine eigene Zeitung heraus.