Berliner Zeitungsviertel

35Das Eiserne Kreuz und Emigrantenverlag(2)

Buchdruckereien und Verlage an der einstigen Prachtstraße

1922 bezog der Verleger Abram Grigorjewitsch Wischnjak sein Kontor in der Alten Jakobstraße 129. Sein Helikon-Verlag widmete sich vor allem moderner Literatur und bildender Kunst. Zu den Autoren zählten Ilja Ehrenburg, Boris Pasternak und Nicolaj Gogol. Der Helikon-Verleger und seine Frau kamen 1943 in Auschwitz um.

Es lohnt sich durchaus, ein paar Meter in die Straße Am Berlin Museum hinein- und dann gleich links in die Höfe zu gehen. Die alte Bebauung auf der Rückseite des prächtigen Jugendstilgebäudes Lindenstraße 19–25 (ehemals Victoria-Versicherung) lässt noch etwas vom Geist und Reichtum ihrer Entstehungszeit vor einem Jahrhundert ahnen. Der von Linden gesäumte Boulevard in der zentralen Lage des alten Berlins hatte bis zum Zweiten Weltkrieg durchaus den Charakter einer Prachtstraße.

In der Lindenstraße 26 war zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Deutsche Druck- und Verlagshaus GmbH, in der die Deutsche Warte erschien. Die ursprünglich parteilose Zeitung vertrat die Interessen des Beamtentums und setzte sich für die Industrie ein. In der Deutschen Warte waren die völkischen Deutschen Nachrichten und das Berliner Intelligenzblatt aufgegangen, bis diese selbst nach dem Ersten Weltkrieg von Hugo Stinnes gekauft wurde.

Christlicher Zeitschriften-Verein
Alte Jakobstraße 129
Helikon-Verlag
Alte Jakobstraße 129
ehemals Victoria-Versicherung
Lindenstraße 19 – 25
Deutsche Warte
Lindenstraße 26
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Prächtige Jugenstilfassaden im Bereich Alte Jakobstraße 129