Berliner Zeitungsviertel

29Der Angriff und Rote Fahne(1)

In der Hedemannstraße wurde die Geschichte des Dritten Reiches mitbestimmt

Auch in der Hedemannstraße zwischen Friedrichstraße und Wilhelmstraße war ein Zentrum von Film und Presse. In der Hedemannstraße 14, dem Eckhaus zur Friedrichstraße, hatten sich die Deutsche Filmschau und mehrere grafische Betriebe eingemietet. In der Nummer 13 war in den 1920ern die Anzeigenabteilung des KPD-Organs Rote Fahne untergebracht.

An der Nummer 12 erinnert eine Gedenktafel an Walther Rathenau. Der spätere Außenminister der Weimarer Republik regte 1914 die Gründung einer Kriegsrohstoffabteilung im preußischen Kriegsministerium an, deren Aufbau er bis 1915 leitete. Sie war in diesem Haus untergebracht und sollte im Ersten Weltkrieg die Versorgung der Industrie sicherstellen.

Im Haus Hedemannstraße 10 wurde die Geschichte des Dritten Reiches mitbestimmt. 1926 kam Dr. Joseph Goebbels als NSDAP-Gauleiter nach Berlin. Das von ihm als Wochenzeitung gegründete NS-Kampfblatt Der Angriff erschien ab 1930 als Tageszeitung und hatte seinen Redaktionssitz bis 1932 zusammen mit der NSDAP-Gauleitung Berlin in diesem Haus. Untergebracht waren hier im Parteihaus auch die Verwaltung des Hitler-Jugend-Gaus Berlin und die Gau-Rundfunkstelle.

Deutsche Filmschau
Hedemannstraße 14
Anzeigenabteilung des KPD-Organs Rote Fahne
Hedemannstraße 13
Kriegsrohstoffabteilung
Hedemannstraße 12
Der Angriff und NSDAP-Gauleitung Berlin
Hedemannstraße 10
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Im Eckhaus Hedemannstraße 14 hatten sich die Deutsche Filmschau und mehrere Filmfirmen eingemietet.