Berliner Zeitungsviertel

25Im Apollo wurden sie aufgeführt

„Frau Luna“ und „Panzerkreuzer Potemkin“

Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die südliche Friedrichstraße – nicht zuletzt durch die Nähe zum Zeitungs- und zum Regierungsviertel – vom bevorzugten Wohnviertel zum Geschäfts- und Vergnügungsviertel sowie regelrecht auch zum Filmviertel.

1920 gab es in der südlichen Friedrichstraße allein 61 Filmfirmen. Bedingt durch die Inflation mussten die kleineren aufgeben. Das Geschäft konzentrierte sich in den außerhalb liegenden Filmstädten wie Babelsberg. Doch bis zum Ende der Stummfilmzeit Anfang der 1930er Jahre residierten im „Filmviertel“ immerhin 250 Filmgesellschaften, so unter anderem die Universal Film AG (Ufa) in der Friedrichstraße 250. Das Deutsche Lichtspielsyndikat findet sich 1928 in der Friedrichstraße 238.

Gezeigt wurden die Filme ab 1903 im Apollo-Theater in der Friedrichstraße 218 (in Höhe des südlichsten Aufganges des U-Bahnhofs Kochstraße). Sie standen am Schluss der volkstümlichen Revuen mit Claire Waldoff, Fritzi Massary und Otto Reuter. In dem Haus mit 1400 Plätzen feierte auch Paul Lincke seine Erfolge, unter anderem mit der Berliner Operette „Frau Luna“, erstaufgeführt am 1. März 1899.

1926 wurde im Apollo-Theater erstmals der von Sergej Eisenstein gedrehte Film „Panzerkreuzer Potemkin“ gezeigt und trat damit seinen Siegeszug an. An dem Gebäude erinnert eine Tafel an große Zeiten der südlichen Friedrichstraße.

Apollo-Theater
Friedrichstraße 218
Ufa
Friedrichstraße 250
Deutsches Lichtspielsyndikat
Friedrichstraße 238
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An der Stelle dieses unscheinbaren Gebäudes stand das berühmte Apollo-Theater.