Berliner Zeitungsviertel

21Münzenbergs kommunistisches Medienimperium

Entwicklung unter den Augen der Staatsmacht

An der Ecke Buchhändlerhof entwickelte sich in der Wilhelmstraße 48 in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts direkt unter den Augen der Staatsmacht im Regierungsviertel das Medienimperium des kommunistischen Presse-Magnaten Willi Münzenberg.

Bei ihm erschienen vor allem zwei Tageszeitungen, die Welt am Abend und Berlin am Morgen. Die Blätter waren lebendig und humorvoll gemacht und trugen die Ideologie nicht vor sich her. Die Arbeiter-Illustrierte-Zeitung, deren Redaktion bis 1927 in der nahen Schadowstraße 1B lag, erreichte eine Auflage von 400 000 Exemplaren.

Auch die Universum-Bibliothek und der Neue Deutsche Verlag, ein Buchverlag, gehörten zu Münzenberg. Hier erschien 1929 Kurt Tucholskys bitterböses Buch „Deutschland, Deutschland über alles“. Kein anderer Verlag hätte das zu dieser Zeit zu drucken gewagt.

Kommunistischer Verlag Münzenberg
Wilhelmstraße 48
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