Berliner Zeitungsviertel

29Rasse- und Siedlungshauptamt der SS

Erbgesundes Blut und beschlagnahmter Grundbesitz

In der Hedemannstraße 23/24 residierte ab 1932 das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS. In der Abteilung Rasseamt der großen Behörde wurden die Heiratsgesuche von SS-Leuten behandelt. Damit sollte die „Auslese und Erhaltung des rassisch und erbgesundheitlich guten Blutes“ sichergestellt werden. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden vor allem im Osten rassenbiologische Gutachten durchgeführt. Das Schulungsamt war für die rassenpolitische Unterweisung zuständig. Im Siedlungsamt verwerteten drei Gesellschaften den bei der Besetzung fremder Staaten beschlagnahmten Grundbesitz für die SS.

Dem Sippenamt war zunächst auch der „Verein Lebensborn“ unterstellt. Frauen und Männer „guten Blutes“ sollten sich – auch außerhalb der Ehe – rege vermehren und eine „erbgesunde, arisch einwandfreie“ Nachkommenschaft als künftige SS-Elite heranzüchten. Die unehelichen Kinder von meist hohen SS-Offizieren und Polizeiführern wuchsen in Lebensborn-Heimen oder in Pflegefamilien auf. Die SS entwickelte ein spezielles System, um ihre Herkunft zu verschleiern.

Der schwerste Bombenangriff auf Berlin am 3. Februar 1945 zerstörte auch fast alle Gebäude in der Hedemannstraße und im Bereich der südlichen Friedrichstraße.

Rasse- und Siedlungshauptamt der SS
Hedemannstraße 12 – 24
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Hier war das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS.