Berliner Zeitungsviertel

13Neuanfang nach der Wende

Mosse-Enkel wirkt an der Konzeption mit

Dieser Krieg fraß das Berliner Zeitungsviertel. Übrig blieben von den großen Zeitungshäusern nur ausgebrannte Ruinen. Auch die unzähligen mittleren und kleineren grafischen Betriebe, Zeitungsverlage, Druckereien, Schriftgießereien, Buchbindereien im Zeitungsviertel waren zerstört.

Vom Mosse-Haus stand noch so viel, dass in dieser Ruine einer Druckerei an der Schützenstraße/Jerusalemer Straße bereits ab Sommer 1945 unter sowjetischer Militäradministration stehende Nachrichtenblätter mit nicht kommunistischer Ausrichtung gedruckt werden durften.

Auch zu DDR-Zeiten arbeitete hier ein Druckbetrieb. 1992 erwarb das inzwischen dem Immobilienkaufmann Hans K. Röder gehörende Druckhaus Berlin Mitte (DBM) das gesamte Areal zwischen Schützenstraße, Zimmerstraße, Markgrafenstraße und Jerusalemer Straße. In Zusammenarbeit mit der Treuhand und dem Historiker Professor George Mosse, dem Enkel Rudolf Mosses, wurde das neue Mosse-Zentrum konzipiert. Die bestehenden Gebäudeteile an der Schützenstraße, einschließlich Mendelsohns berühmter Eckfassade, wurden rekonstruiert und durch Neubauten ergänzt. Das Mosse-Zentrum beherbergt Botschaften, Hörfunk-, Film- und Fernsehstudios, Redaktionen, Büros, Restaurants und Geschäfte, die Zentrale von Elf Oil und andere Energie-Unternehmen, schließlich das Institut der Germanisten und Skandinavisten der Humboldt-Universität und im Zentrum das Druckhaus Berlin Mitte.

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Eine neue runde Ecke des Mosse-Zentrums an der Kreuzung Markgrafenstraße/Schützenstraße