Berliner Zeitungsviertel

4Expansion des Ullstein-Verlags

Vom Neuen Berliner Tageblatt zum Medienimperium

Der Kauf der Berliner Zeitung 1878 und des später darin aufgegangene Neuen Berliner Tageblatts 1877 bildeten den Anfang eines stetigen Expansionskurses von Ullstein: 1881 zogen Redaktion und Druckerei in das neue Stammhaus Kochstraße 23. 1887 wurde die Berliner Abendpost gekauft, 1894 die neuartige Berliner Illustrirte Zeitung, 1898 die Morgenpost gegründet, die bald zur auflagenstärksten Zeitung des deutschen Reiches wurde. Wiederum ein Novum in Deutschland war 1904 die Boulevard-Zeitung B.Z. am Mittag, mit der die Druckmaschinen gleichmäßiger über den Tag hinweg ausgelastet werden konnnten. Verspottet wurde sie von Christian Morgenstern in seinem Gedicht „Die Mittagszeitung“. Eine sehr beachtenswerte Übernahme war die der Vossischen Zeitung 1914.

Vor dem Ersten Weltkrieg kamen zu den Zeitungen auch eine Vielzahl von Zeitschriften hinzu, zunächst vor allem für Frauen: Das Blatt der Hausfrau, Die elegante Berlinerin und Die Dame. In den 20er und 30er Jahren besonders beliebt: der Querschnitt. Parallel dazu entwickelte sich seit 1903 auch ein Buchverlag für Romane und populärwissenschaftliche Sachbücher mit den zu Hunderttausenden verkauften Gelben Ullstein-Büchern zum Preis von einer Mark.

vergrößern
Werbeplakat für die Berliner Morgenpost