Berliner Zeitungsviertel

41Wiege des Weltkonzerns Siemens(2)

Die großen Erfindungen wurden im Zeitungsviertel gemacht

Im Herbst 1848 erhielt die Firma Siemens & Halske den Auftrag zum Bau der unterirdischen Telegrafenlinie Berlin–Frankfurt am Main, die im März 1849 fertig gestellt war. Die Mitarbeiterzahl war auf 28 und der Umsatz auf 58 000 Mark gestiegen. Um sich ganz dem Unternehmen widmen zu können, nahm Werner Siemens 1849 seinen Abschied von der Armee.

Trotz mancher Krisen wuchs die Firma und erwarb ein Areal in der Markgrafenstraße 94 (nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte ein Umnummerierung in der Markgrafenstraße). Als Besitzer eingetragen war zunächst noch der Vetter Justizrat. Das wachsende Werk dehnte sich bald auf die Nachbargrundstücke bis zur Charlottenstraße und Besselstraße aus. Hier wurden gewaltige technische Anlagen entwickelt und hergestellt: für Feuerwehr und Polizei der Stadt Berlin ein Telegrafensystem mit 50 Stationen, dann komplette telegrafische Leitungsnetze z. B. von England nach Indien, eine grandiose technische Leistung.

Welche Bedeutung diese internationalen Nachrichtenverbindungen für das sich gleichzeitig zur Blüte entwickelnde Zeitungswesen hatte, muss nicht hervorgehoben werden.

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Der ehemalige Standort von Siemens & Halske an der Markgrafenstraße. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand hier ein Gewerbezentrum für die Grafische Industrie.