Berliner Zeitungsviertel

28Filmpionier Oskar Meßter

Er arbeitete in „gläsernen Ateliers“

In seinen „gläsernen Ateliers“ in der Friedrichstraße 16 arbeitete der Filmpionier Oskar Meßter (1866–1943). Seine ersten Straßenszenen drehte Meßter an der Ecke Kochstraße/Friedrichstraße. Er entwickelte 1896 einen brauchbaren Filmprojektor, verband Kinematographie und Sprechmaschine (1903) und führte 1914 die erste deutsche Wochenschau („Meßter-Woche“) vor. Meßter erfand außerdem Reihenbildkameras für die Luftbildtechnik. Meßters Kameramann Carl Froelich drehte Erfolgsfilme mit Henny Porten und Adele Sandrock.

Meßters Projektion GmbH wurde zu einer der wichtigsten Filmfirmen vor dem Ersten Weltkrieg. Als 1911 die beiden Stockwerke nicht mehr ausreichten, zog man in die nahe Blücherstraße. Schließlich verkaufte Meßter an die 1917 in Potsdam-Babelsberg neu gegründete Ufa.

Im gleichen Haus firmierte in diesem Zeitraum auch die Staatsbürger-Zeitung (später Lindenstraße 69). Die Deutsche Volksstimme, später Bodenreform, das Organ der Bodenreformer hatte ebenfalls hier den Sitz.

Der heutige Neubau des Verwaltungsgebäudes der Ärztekammer Berlin an der Ecke E.T.A.-Hoffmann-Promenade nimmt die Gestaltung mit Glas der früheren Filmateliers wieder auf.

Ateliers von Oskar Meßter
Friedrichstraße 16
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Ein Filmatelier von Oskar Meßter im Jahr 1919