Berliner Zeitungsviertel

23Großbuchbinderei Lüderitz & Bauer

Seit 1911 an gleicher Stelle

Gegenüber der Einmündung Puttkammerstraße in die Wilhelmstraße sitzt seit 1911 die Großbuchbinderei Lüderitz & Bauer. Sie gehört in Deutschland zu den Pionieren der industriellen Buchbindung. 1888 gründeten die beiden Namen gebenden Partner in der Leipziger Straße eine Buchbinderei. Schon nach fünf Jahren erfolgte der Umzug in das erwähnte Buchhändlerhaus zwischen Wilhelmstraße und Mauerstraße. Mit 2,2 Millionen Goldmark wurde 1911 in der Wilhelmstraße 118 eine gewaltige Fabrikanlage errichtet, das Buchgewerbehaus. Die 400 Beschäftigten arbeiteten in Schichten Tag und Nacht. Die Firma überlebte Höhen und Tiefen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde mehr als die Hälfte des Buchgewerbehauses zerstört. In den notdürftig hergerichteten Betriebsteilen wurden aber schon bald mit fantasievoll zusammen gebauten Maschinen auch jene Titel gebunden, die 1933 verbrannt worden und 12 Jahre lang verboten waren. Nach und nach entstand wieder eine technisch führende Großbuchbinderei. Sie zeigt heute ein Stück Kontinuität in der Geschichte des Zeitungs- und Medienviertels.

Lüderitz & Bauer
Wilhelmstraße 118
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Das Fassadenbild erinnert an die einstige Schönheit der Großbuchbinderei