Berliner Zeitungsviertel

22Gedenkstätte Topographie des Terrors(2)

Die Schaltstellen nationalsozialistischer Verbrechen

Hier auf der Westseite der Wilhelmstraße und am Beginn der Prinz-Albrecht-Straße war das eigentliche Regierungsviertel des nationalsozialistischen SS- und Polizeistaates. Hier standen die Schreibtische Himmlers, Heydrichs, Kaltenbrunners und ihrer Gehilfen. An diesem Ort der Täter fielen grundlegende Entscheidungen über die Verfolgung der politischen Gegner, die „Germanisierung“ eroberter Gebiete in Polen und in der Sowjetunion, die Ermordung sowjetischer Kriegsgefangener, den Völkermord an den europäischen Juden. Es gibt wohl keinen Ort auf der Welt, an dem in gleichem Umfang Terror und Mord geplant und organisiert wurden.

Eine Dokumentation des Grauens ist in den Ausgrabungen entlang der Niederkirchnerstraße zu besichtigen. Der Zugang ist auch von der Wilhelmstraße her möglich. Die Eröffnung eines neuen Dokumentationszentrums für die Topographie des Terrors verzögert sich immer weiter.

Die Wilhelmstraße 36 auf der linken Seite (heute Neubau) war das Haus des Christlichen Vereins Junger Männer (CVJM). Hier trafen sich in der NS-Zeit Angehörige der evangelischen Bekennenden Kirche. Angesichts der Machtzentralen des Staatsterrors wehrten sie sich gegen die Verfolgung ihrer Mitglieder aus Glaubensgründen, gegen die Verfälschung der christlichen Botschaft und die Vereinnahmung der Kirche durch den totalitären Staat (Gedenktafel).

Gedenkstätte Topographie des Terrors
Niederkirchnerstraße
Gestapo-Zentrale
Prinz-Albrecht-Straße 8
Sicherheitsdienst der Reichsführung SS
Wilhelmstraße 101 – 106
Treffpunkt der Bekennenden Kirche
Wilhelmstraße 36
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Am Haus Wilhelmstraße 36 erinnert eine Tafel an den Widerstand von Angehörigen der evangelischen Bekennenden Kirche.