Berliner Zeitungsviertel

22Gedenkstätte Topographie des Terrors(1)

Die Schaltstellen nationalsozialistischer Verbrechen

Wo die Zimmerstraße in die Wilhelmstraße einmündet, liegt auf der Westseite der Wilhelmstraße an der Niederkirchnerstraße (früher Prinz-Albrecht-Straße) die Gedenkstätte Topographie des Terrors. Das Gelände wird zur Niederkirchnerstraße durch einen Überrest der Mauer begrenzt. In räumlicher Nähe zum traditionellen Regierungsviertel und zum Zeitungsviertel befanden sich hier zwischen 1933 und 1945 die wichtigen Schaltstellen nationalsozialistischer Repressionen und Verbrechen.

In der Prinz-Albrecht-Straße 8 waren die Dienstzentrale der Geheimen Staatspolizei und das berüchtigte Gestapo-Gefängnis, seit 1939 das neu gegründete Reichssicherheitshauptamt (RSHA). Das benachbarte Hotel Prinz Albrecht diente als Sitz der Reichsführung SS. Der Sicherheitsdienst (SD) der Reichsführung SS schließlich war im Prinz-Albrecht-Palais in der Wilhelmstraße 102 untergebracht, gegenüber der Einmündung der Kochstraße. Der SD hatte sich aus einer Schutztruppe der NS-Parteiführer zu einem politischen Spitzel- und Spionagedienst entwickelt. Der SD wuchs schnell, sodass man die rechts und links liegenden Anwesen Wilhelmstraße101 sowie 103/104 mit Beschlag belegte. Bald wurde auch das Haus Wilhelmstraße 106 vom SD in Besitz genommen, das sogenannte Angriff-Haus.

Gedenkstätte Topographie des Terrors
Niederkirchnerstraße
Gestapo-Zentrale
Prinz-Albrecht-Straße 8
Sicherheitsdienst der Reichsführung SS
Wilhelmstraße 101 – 106
Treffpunkt der Bekennenden Kirche
Wilhelmstraße 36
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Am Haus Wilhelmstraße 36 erinnert eine Tafel an den Widerstand von Angehörigen der evangelischen Bekennenden Kirche.